Cover. Das Letzte, was du hörst von Andreas Winkelmann

Das Letzte, was du hörst – ein Podcast?

Das Letzte, was du hörst von Bestseller-Autor Andreas Winkelmann

Ein Buch, das beim nächsten Podcast-Hören eine Gänsehaut verursacht.

Inhalt

© 2022 by Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg

„Eine Stimme kann wie ein Gesicht sein. Du erkennst darin den Charakter, die Eigenschaften und Emotionen eines Menschen.“

Sarah Henschel ist wie Tausend andere süchtig nach dem Podcast von Marc Maria Hagen. Seine Worte legen sich wie Balsam auf ihre Seele. Sie geben ihr Kraft und machen ihr Mut, ihr unbefriedigendes Leben zu ändern. Als sie die Möglichkeit erhält, an einem von Hagens Seminaren teilzunehmen, ist sie überglücklich. Sie ahnt nicht, dass sie das Ticket für ihren eigenen Tod gewonnen hat.

Die junge Frau ist allerdings nicht die erste Leiche, die den Podcast hörend aufgefunden wird. Kommissarin Carola Barreis steht vor einem Rätsel. Doch sie wird die Vermutung nicht los, dass die Journalistin Roya Mayer irgendetwas mit den Todesfällen und diesem „holy shit“ von Podcast zu tun hat.

Ein Blick in die Vergangenheit verrät schließlich die Verbindung zwischen Marc Maria Hagen, Roya Mayer und den Überresten im Keller der Mühle.

Was ich denke

Andreas Winkelmann ist ein Meister der Spannung. Hat man einmal angefangen, ist es schwer, das Buch wieder wegzulegen. Dabei möchte man nicht nur wissen, wer der Täter ist. Man will auch unbedingt wissen, welches Geheimnis Roya Mayer mit sich herumträgt oder inwieweit sie sogar in die Todesfälle verstrickt ist. Und man will mehr über die Kommissarin erfahren.

Carola Barreis entspricht ebenso wie Winkelmanns Hamburger Kommissar Jens Kerner nicht dem Bild der gutaussehenden Ermittler in High-Heels oder adrettem Anzug, wie wir sie aus US-amerikanischen TV-Serien kennen. Barreis ist Ende 50, ausgelaugt und träumt von ihrem Ruhesitz auf Sizilien. Sie kann nicht gut mit Menschen, tut sich schwer mit Beziehungen und raucht heimlich auf der Toilette der Gerichtsmedizin. Vielleicht ist es gerade diese Unvollkommenheit, die sie dem Leser sympathisch macht, wenn auch mit einer Spur Mitleid.

Spannung erzeugt Winkelmann, indem er die Perspektive in jedem Kapitel zu einem anderen Charakter wechseln lässt. Man bekommt als Leser immer wieder ein neues Puzzleteil, dass man zum Gesamtbild hinzufügen muss. Gleichzeitig möchte man der Kommissarin oder Roya Mayer helfen, ihr jeweiliges Puzzle richtig zusammenzusetzen.

Darüber hinaus spielt Winkelmann mit der Phantasie seiner Leser, indem er sie rätseln lässt, wann die Kapitel mit der Überschrift „Vorher“ spielen. Wann vorher? Gestern? Jahre vor den aktuellen Ereignissen? Oder „vorher“ im Sinne der Vorbereitung einer neuen Tat? Außerdem: Was wird aus dem Mann im Keller? Wir ER es wirklich tun? Die Spannung bleibt bis zum Schluss.

Und bei diesem Schluss ist es wie immer: Es ist alles anders, als man denkt. Denn manchmal gehört eine wohlklingende Stimme nicht deinem Mörder …

Habe ich etwas zu meckern? Ein wenig gestolpert bin ich über die Vertrautheit, die Barreis und Mayer am Ende verbindet. Das Bild scheint nicht recht zu dem Charakter der Kommissarin, wie man sie als Leser kennengelernt hat, zu passen. Schlechter macht es dieses hervorragende Buch keinesfalls.

Kurz gesagt:
Wenn Sie Thriller mögen, sollten Sie diesen gelesen haben!

Gelesene Ausgabe: Winkelmann, Andreas: Das Letzte, was du hörst. Rowohlt Taschenbuch Verlag. Hamburg 2022. ISBN 978-3-499-00751-4


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